Besuch im Kelten- und Römermuseum

Nach der Sommerpause stand als 1. Aktivität der Kameradschaft der Besuch des Kelten Römer Museums in Manching auf dem Programm. 14 Mitglieder trafen sich an einem Nachmittag im Eingangsbereich des Museums zu einer Führung durch die Ausstellung. Die Veranstaltung hatte Kamerad Klaus Koppetsch organisiert.
Zu Beginn erfuhren wir, dass auf dem Gebiet des heutigen Manching am Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. eine Siedlung entstand, die zunächst noch recht überschaubar war. Doch bereits 150 Jahre später pulsierte ein wirtschaftliches, kulturelles und religiöses Zentrum. Solch befestigte Großsiedlungen der Kelten werden als „Oppidia“ bezeichnet. In der Blütezeit könnten im 380 Hektar umfassenden Stadtgebiet ca. 10.000 Menschen gelebt haben. Ab etwa 100 v. Chr. setzte der Niedergang des Oppidiums ein bis sie fast gänzlich verschwunden war.

An einzelnen Ausstellungsobjekten stellte die Museumsführerin bedeutende kulturhistorische Erkenntnisse wie zu Religion, Tracht, Schmuck, Handel und Handwerk der antiken Menschen vor, die heute mit dem Begriff „Kelten“ verbunden werden.

Im zweiten Teil der Führung ging es um die Frühgeschichte der Römer. Um die Zeitenwende stand Rom auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Macht – doch seine Herrschaft hatte »irdische« Grenzen. Eine davon war die Donau: Nachdem die Römer ab 15 v. Chr. große Teile des heutigen Bayerns erobert hatten, markierte der Fluss in diesem Gebiet bis zum Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. die Nordgrenze des Imperium Romanum. Zu ihrer Absicherung wurde entlang der Donau eine Kette von Militärstützpunkten angelegt – darunter auch das um 40 n. Chr. eingerichtete Kastell von Oberstimm. Hier war wohl eine rund 500 Mann starke Hilfstruppeneinheit aus Reiter- und Fußsoldaten stationiert. Die Anlage mehrerer großer Speicherbauten lässt vermuten, dass Oberstimm auch als Versorgungsbasis eine wichtige Rolle spielte. Um 120 n. Chr. hatte das Kastell seine strategische Funktion eingebüßt und wurde verlassen. Doch die Zivilsiedlung, die sich in seinem Umfeld entwickelt hatte, bestand noch bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. weiter fort. In der Schiffshalle erwartete uns zum Abschluss der einstündigen Führung ein archäologischer Jahrhundertfund: Bei Ausgrabungen stießen Forschende im Jahr 1986 auf zwei hölzerne Bootswracks aus der Zeit um 100 n. Chr. – die besterhaltenen römischen Militärschiffe nördlich der Alpen! Das Grundwasser unter dem heutigen Barthelmarktgelände in Oberstimm hatte die Wracks fast 2000 Jahre lang bewahrt.

Nach so vielen archäologischen Erläuterungen tat der abschließende Besuch in einem Biergarten besonders gut.


Text: Peter Metzger
Fotos: Udo Nagels

Und auch über Ihren Besuch würde man sich dort freuen.

Informationen https://www.museum-manching.de/

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Der Besuch im Bild

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