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Geschichte der Pionierkameradschaft Ingolstadt
 
Die Pionierkameradschaft Ingolstadt wurde am 10. September 1898 auf Anregung des damaligen Wallmeisters Peters gegründet. Gründungsmitglieder waren aktive Unteroffiziere des Königlich-Bayerischen Pionierbataillons sowie Wallmeister der Garnision Ingolstadt. 98 Mitglieder beschlossen die Gründung des „Vereins ehemaliger Angehöriger der Genie-und pioniertechnischen Truppen für Ingolstadt und Umgebung“.
Der Verein war einer der ersten Traditionsverbände der Stadt Ingolstadt und der erste Pionierverein in Bayern. Im Jahr 1901 wurde als Zeichen der Zusammengehörigkeit nach einem Entwurf des Wallmeisters und späteren Stadtbaumeisters Josef Himmer die erste Fahne geschaffen.

Nachdem I. Weltkrieg bildete der Verein eine Pionierwehr, die später
„Wassernothilfe Ingolstadt“ hieß. Diese Vereinigung hat sich bei vielen Einsätzen
bewährt, als die Stadt durch Hochwasser, Eisgang und Waldbrände bedroht war,
bis sie 1937 zwangsweise in die SA überführt wurde.

Im Jahre 1923 wurde das Pionierehrenmal am Reduit Tilly vom Pionierverein zum
Gedenken an die Gefallenen des Königlich-Bayerischen Genie- und Ingenieurkorps
errichtet.

Bei Ende des II. Weltkriegs zählte der Pionierverein 188 Mitglieder. Durch das
alliierte Kontrollratsgesetz wurden jedoch alle Soldaten- und Traditionsvereine
verboten. Trotzdem fanden sich in den Jahren 1946/47 wieder Kameraden
zusammen, deren Treffen besonders der Sorge um die vermissten und in
Kriegsgefangenschaft befindlichen Kameraden und deren Angehörigen galt.
Daraus entstand 1948 ein Stammtisch unter Führung des alten Vorsitzenden
Julius Gehring.

Nachdem die Bildung von Soldatenvereinen wieder erlaubt wurde, fand am 08.
November 1952 die Wiedergründung des Pioniervereins Ingolstadt statt. 121
Mitglieder übernahmen die Fahne, die gut versteckt über die Nachkriegszeit
gerettet wurde.

Kurz nach der Wiedergründung begannen Mitglieder des Pioniervereins das
Technische Hilfswerk Ingolstadt ins Leben zu rufen. Der Aufbau des
Ortsverbandes Ingolstadt ist den freiwilligen Helfern des Pioniervereins zu
verdanken. Karl Bichlmaier war Jahrzehnte Vorsitzender des Pioniervereins und zugleich Ortsbeauftragter des THW Ingolstadt.

Als am 07. Dezember 1957das Pionierbataillon 4 (später Pionierbataillon 10) in
Ingolstadt einzog, war dank der Initiative des Vorsitzenden bald wieder ein guter
Kontakt zur aktivenTruppe hergestellt. Unteroffiziere und Offiziere des
Bataillons wurden in großer Zahl Mitglieder im Pionierverein.

Im Jahr 1961 gab sich der Pionierverein eine neue Satzung und änderte seinen
Namen um in
„Pionierkameradschaft Ingolstadt“.
Um den Zusammenhalt mit der aktiven Truppe zu festigen, hat die Kameradschaft
im Jahre 1968 dem Pionierbataillon 10 und dem Amphibischen Pionierbataillon 230
je einen Wanderpokal für die Austragung eines Wettkampfes in den Disziplinen
Schwimmen, Schießen, Handgranatenwurf und Hindernismarsch gestiftet. Die
Pokale gingen 1986 in den Besitz der letzten Gewinner über.

Im Juni 1988 feierte die Pionierkameradschaft Ingolstadt das 90-jährige
Jubiläum. Im Rahmen der Feierlichkeiten im Klenzepark wurde die neue Fahne
geweiht, am Pionierehrenmal eine Tafel für die im Dienst ums Leben gekommenen
Pioniere der Bundeswehr enthüllt und die Patenschaft mit der „Kameradschaft
der Pioniere und Sappeure“ aus Salzburg besiegelt.

Im März 1993 erfolgte eine Umbenennung in „Pionierkameradschaft und
ehemaliges Pionierbataillon 10“, die jedoch 2001 rückgängig gemacht wurde. Die
Kameradschaft übernahm für das aufgelöste Pionierbataillon10 die
Traditionspflege.

Die Pionierkameradschaft hatte ihr „Vereinslokal“ in die Pionierkaserne auf der
Schanz verlegt. Nach der Grundsanierung der Kasernengebäude und der Verlegung
der Pionierschule aus München im Jahr 2009 fand auch die Pionierkameradschaft
ihre Heimat in den Räumen des Kasinos. Dort wurde das Pionierzimmer als
Traditionsraum mit Fahnenvitrine eingerichtet.

Die Pionierkameradschaft Ingolstadt versteht sich als Heimat für alle aktiven und
ehemaligen Pioniere sowie Freunde der Pioniertruppe, die den Werten einer
gewachsenen Tradition in Treue und Kameradschaft verbunden sind. Seit 2010
wird alle 2 Jahre ein Treffen für ehemalige Angehörige der Ingolstädter
Pionierverbände und-einheiten organisiert. 

Am 12. September 2023 begeht die Pionierkameradschaft Ingolstadt in einem Festakt ihr 125-jähriges Bestehen.