Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Kurzfassung Chronik

Die Geschichte der Pionierkameradschaft Ingolstadt

Stand: 20. Januar 2020

(hier auch als Download)

 

Die Pionierkameradschaft Ingolstadt wurde am 10. September 1898 auf Anregung des damaligen Wallmeisters Peters gegründet. Gründungsmitglieder waren aktive Unteroffiziere des Königlich-bayerischen Pionierbataillons sowie Wallmeister der Garnision Ingolstadt. 98 Mitglieder beschlossen die Gründung des

 

„Vereins ehemaliger Angehöriger der Genie- und pioniertechnischen Truppen für Ingolstadt und Umgebung“.

 

Der Verein war einer der ersten Traditionsverbände der Stadt Ingolstadt und der erste Pionierverein in Bayern. Im Jahr 1901 wurde als Zeichen der Zusammengehörigkeit nach einem Entwurf des Wallmeisters und späteren Stadtbaumeisters Josef Himmer die erste Fahne geschaffen.

 

Nach dem 1. Weltkrieg bildete der Verein eine Pionierwehr, die später „Wassernothilfe Ingolstadt“ hieß. Diese Vereinigung hat sich bei vielen Einsätzenbewährt,als die Stadt durch Hochwasser, Eisgang und Waldbrände bedroht war, bis sie 1937 zwangsweise in die SA überführt wurde.

 

Im Jahre 1923 wurde das Pionierehrenmal am Reduit Tilly vom Pionierverein zum Gedenken an die Gefallenen des Königlich-bayerischen Genie- und Ingenieurkorps errichtet.

 

Bei Ende des 2. Weltkriegs zählte der Pionierverein 188 Mitglieder. Durch das alliierte Kontrollratsgesetz wurden jedoch alle Soldaten- und Traditionsvereine verboten. Trotzdem fanden sich in den Jahren 1946/47 wieder Kameraden zusammen, deren Treffen besonders der Sorge um die vermissten und in Kriegsgefangenschaft befindlichen Kameraden und deren Angehörigen galt. Daraus entstand 1948 ein Stammtisch unter Führung des alten Vorsitzenden Julius Gehring.

 

Nachdem die Bildung von Soldatenvereinen wieder erlaubt wurde, fand am 08. November 1952 die Wiedergründung des Pioniervereins Ingolstadt statt. 121 Mitglieder übernahmen die Fahne, die gut versteckt über die Nachkriegszeit gerettet wurde.

 

Kurz nach der Wiedergründung begannen Mitglieder des Pioniervereins das Technische Hilfswerk Ingolstadt ins Leben zu rufen. Der Aufbau des Ortsverbandes Ingolstadt ist den freiwilligen Helfern des Pioniervereins zu

 

 

 

verdanken. Karl Bichlmaier war Jahrzehnte Vorsitzender des Pioniervereins und zugleich Ortsbeauftragter des THW Ingolstadt.

 

Als am 07. Dezember 1957das Pionierbataillon 4 (später Pionierbataillon 10) in Ingolstadt einzog, war dank der Initiative des Vorsitzenden bald wieder ein guter Kontakt zur aktiven Truppe hergestellt. Unteroffiziere und Offiziere des Bataillons wurden in großer Zahl Mitglieder im Pionierverein.

 

Im Jahr 1961 gab sich der Pionierverein eine neue Satzung und änderte seinen Namen um in

 

„Pionierkameradschaft Ingolstadt“.

 

Um den Zusammenhalt mit der aktiven Truppe zu festigen, hat die Kameradschaft im Jahre 1968 dem Pionierbataillon 10 und dem Amphibischen Pionierbataillon 230 je einen Wanderpokal für die Austragung eines Wettkampfes in den Disziplinen Schwimmen, Schießen, Handgranatenwurf und Hindernismarsch gestiftet. Die Pokale gingen 1986 in den Besitz der letzten Gewinner über.

 

Im Juni 1988 feierte die Pionierkameradschaft Ingolstadt das 90-jährige Jubiläum. Im Rahmen der Feierlichkeiten im Klenzepark wurde die neue Fahne geweiht, am Pionierehrenmal eine Tafel für die im Dienst ums Leben gekommenen Pioniere der Bundeswehr enthüllt und die Patenschaft mit der „Kameradschaft der Pioniere und Sappeure“ aus Salzburg besiegelt.

 

Im März 1993 erfolgte eine Umbenennung in „Pionierkameradschaft und ehemaliges Pionierbataillon 10“, die jedoch 2001 rückgängig gemacht wurde. Die Kameradschaft übernahm für das aufgelöste Pionierbataillon 10 die Traditionspflege.

 

Die Pionierkameradschaft hatte ihr „Vereinslokal“ in die Pionierkaserne auf der Schanz verlegt. Nach der Grundsanierung der Kasernengebäude und der Verlegung der Pionierschule aus München im Jahr 2009 fand auch die Pionierkameradschaft ihre Heimat in den Räumen des Kasinos. Dort wurde das Pionierzimmer als Traditionsraum mit Fahnenvitrine eingerichtet.

 

Die Pionierkameradschaft Ingolstadt versteht sich als Heimat für alle aktiven und ehemaligen Pioniere sowie Freunde der Pioniertruppe, die den Werten einer gewachsenen Tradition in Treue und Kameradschaft verbunden sind. Seit 2010 wird alle 2 Jahre ein Treffen für ehemalige Angehörige der Ingolstädter Pionierverbände und -einheiten organisiert